Pressemitteilung der Hessischen Staatskanzlei vom 25. September 2015
Das Landarztnetz Lahn-Dill aus Wetzlar hat den 6. Hessischen Demografie-Preis gewonnen und erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro. Der Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografiebeauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, zeichnete heute in der Wiesbadener Regierungszentrale die Initiative aus dem Lahn-Dill-Kreis für ihr Engagement aus, die medizinische Versorgung durch Hausärzte in der mittelhessischen Region langfristig sicherzustellen.
Junge Mediziner können in Landarztpraxis reinschnuppern
„Der demografische Wandel führt im ländlichen Raum dazu, dass Praxen dauerhaft schließen. Daher ist es wichtig, Nachfolger für die ausscheidenden Landärzte zu finden. Durch das Landarztnetz haben junge Mediziner die Möglichkeit, in die Arbeit einer Landarztpraxis reinzuschnuppern, bevor sie sich endgültig dafür entscheiden“, erläuterte der Minister. Daher sei die Initiative eine „ausgesprochen gute Idee, die auch für andere hessische Gebiete Vorbildcharakter haben kann“, sagte Axel Wintermeyer.
Mit dem zweiten Platz wurde das NETWORK waldeck|frankenberg ausgezeichnet. Mithilfe des regionalen Karrierenetzwerks können angehende Akademiker und junge Berufstätige mit lokalen Unternehmen in Kontakt treten. „Nach einer abgeschlossenen Schulzeit zieht es Schulabgänger oftmals für ein Studium oder eine Ausbildung aus der Heimat in andere Städte und Regionen. Dass es auch vielfältige Berufs- und Karrieremöglichkeiten vor Ort gibt, zeigt das Karriereforum von vier Studenten, die in Waldeck-Frankenberg aufgewachsen sind. Die Initiative spricht junge Menschen aus der Region an und bietet ihnen ein Netzwerk auf Augenhöhe“, lobte Staatsminister Axel Wintermeyer.
Der dritte Platz ging an das Hofgeismarer Projekt „Jung hilft Alt“. Hierbei übernehmen Jugendliche ehrenamtlich die Rolle der Unterrichtenden und helfen Seniorinnen und Senioren im Umgang mit Computer und Smartphone. „Dieses generationenübergreifende Miteinander ist ein schöner Beweis dafür, wie man miteinander lernen und voneinander profitieren kann. Denn es hilft den älteren Menschen, weil sie lernen, sich die neuen Medien zunutze zu machen, und es hilft den Jugendlichen, weil sie ernst genommen werden. ‚Jung hilft Alt‘ ist vor allem auch ein Beispiel einer gelungenen Kooperation von ortsansässigen Partnern, hier einer Wohnungsbaugesellschaft, einem Pflegedienst und einer Schule, die den lokalen Zusammenhalt nachhaltig stärken kann“, sagte der Minister.
„Wo Ideen Freiraum haben – Leben auf dem Land“
Der Hessische Demografie-Preis wird seit dem Jahr 2010 verliehen. In diesem Jahr hatten sich 52 Initiativen beworben, die sechs Finalisten waren zur feierlichen Verleihung nach Wiesbaden eingeladen. „Die demografische Entwicklung geht auch an Hessen nicht spurlos vorbei. Wir werden immer älter, und wir werden immer weniger. Schon jetzt gehen die Bevölkerungszahlen in den ländlichen Regionen deutlich zurück, die Metropolregion Rhein-Main dagegen wächst. Deshalb ist es wichtig, dass wir Projekte fördern, die den ländlichen Raum attraktiv halten, damit die Menschen gerne auf dem Land wohnen bleiben. Es gibt in Hessen viele herausragende Ideen und gute Beispiele, die die Herausforderungen unserer Zeit annehmen“, sagte Axel Wintermeyer. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben – Leben auf dem Land“ waren Kommunen, Vereine, Stiftungen, Genossenschaften, Initiativen, Kirchen, gemeinnützige Einrichtungen und Unternehmen dazu aufgerufen, ihre Projekte in den Bereichen Jugend, Fachkräfte und Familienfreundlichkeit, Innenentwicklung und Wohnen, Grundversorgung, Mobilität, Infrastruktur und Senioren einzureichen. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Kirchen, Wirtschaft, Kommunen, Bürgerstiftungen Verbänden sowie der Hessischen Staatskanzlei und Ministerien hatte aus den eingegangen Bewerbungen zunächst die besten sechs ausgewählt. Nach einer Präsentation der Projekte durch die Bewerber legte die Jury die folgenden Preisträger fest:
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