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Die Chancen der Digitalisierung für alle Menschen nutzbar zu machen ist ein wichtiges Ziel der Bremer Landesregierung. Verschiedene Projekte in Bremen und Bremerhaven widmen sich daher der digitalen Teilhabe aller Altersgruppen an der Arbeits- und Lebenswelt und arbeiten gegen eine „digitale Spaltung“ der Gesellschaft.
Die Digitalisierung ist einer der wichtigsten Fortschritte in unserer Zeit. Neben der Arbeitswelt wird auch zunehmend das private Leben durch digitale Angebote beeinflusst. Das reicht vom Austausch über soziale Medien, „schnell mal etwas ‚googeln‘“ bis hin zu weiter zunehmenden digitalen Angeboten von Behörden.
Werden Veränderungsprozesse bei der Bevölkerung als demografischer Wandel beschrieben, kann hier von einem ‚digitalen Wandel‘ gesprochen werden, der die Gesellschaft in allen Bereichen nachhaltig verändert hat und weiter verändern wird.
Während der Zeit der Corona-Pandemie haben digitale Technologien noch schneller an Bedeutung gewonnen.
Der Zugang zu digitalen Medien ist jedoch nicht selbstverständlich. Das betrifft alle Altersgruppen. Bei nicht vorhandenem Zugang werden Menschen angesichts der fortschreitenden Digitalisierung in ihrer sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Teilhabe eingeschränkt oder sogar ausgeschlossen. Die sogenannte „digitale Spaltung“ droht. Dies ist zum einen ein Problem sozialer Chancengleichheit, zum anderen hinderlich bei der weiteren Modernisierung der Verwaltung und des Gesundheitswesens durch die Digitalisierung. Insbesondere ältere Menschen nutzen digitale Medien wenig bis gar nicht. Ein hoher Anteil, insbesondere der über 75-Jährigen, ist „Offliner“.
Bereits im Koalitionsvertrag der derzeitigen Landesregierung Bremens aus dem Jahr 2019 heißt es, dass die Digitalisierung nicht zum faktischen Ausschluss von Menschen führen darf. Es soll möglichst niemand abgehängt und ausgeschlossen werden, der teilhaben möchte.
Für den Personenkreis der Älteren beispielsweise können bessere Teilhabemöglichkeiten dadurch entstehen, dass sie Zugang zu Lernangeboten erhalten und ihre Anwendungskompetenzen schulen können. Der Erwerb digitaler Kompetenzen kann gerade in dieser Altersgruppe helfen, Einsamkeit zu mindern. Das im Jahr 2020 in den Städten Bremen und Bremerhaven und dem regionalen Umfeld gestartete Projekt „Netzwerk Digitalambulanzen“ hat daher zum Ziel, den Anteil der älteren Menschen zu erhöhen, die digitale Wege zur Kommunikation und sozialen Teilhabe nutzen. Die digitale Kompetenz von älteren Menschen soll gefördert werden. Entwickelt werden passgenaue Schulungs- und Teilhabeangebote. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau eines Netzwerkes. Die Netzwerkpartner werden dabei unterstützt, digitale Angebote zu entwickeln und die Nutzerinnen und Nutzer zur Teilnahme zu befähigen.
Die „digitale Spaltung“ der Gesellschaft bei der Nutzung digitaler Medien betrifft nicht nur den Unterschied zwischen „jünger“ und „älter“. Menschen mit geringerer Bildung und geringerem Einkommen sowie Menschen mit Migrationshintergrund können ebenfalls beim Internetzugang benachteiligt sein. Hier greifen Projekte wie das „Digital Impact Lab - digitaler Lernraum“. In sozial schwächer gestellten Gebieten, mit zum Teil hohen Anteilen an Menschen mit Migrationshintergrund, bieten sie einen niedrigschwelligen Anlaufpunkt. Hier werden die Möglichkeiten der Digitalisierung in „Lauflage“ ins Quartier und zu den Menschen gebracht, mit dem Ziel, dass sich die Partizipation, die Chancenentwicklung (insbesondere auch von Mädchen und Frauen) und Bildungsteilhabe durch digitale Medien verbessern.
Weil die Digitalisierung der Arbeits‐ und Lebenswelt immer weiter voranschreitet, ist Bildung in und für die digitale Welt insbesondere für Kinder und Jugendliche heutzutage und zukünftig enorm wichtig. Sie sollen befähigt werden, selbstbestimmt und kritisch hinterfragend mit den digitalen Medien umzugehen und sie als Arbeitsmittel zu nutzen. Ziel ist eine digitale Mündigkeit.
Bereits vor Beginn der Coronapandemie wurde im Land Bremen sukzessive daran gearbeitet, digitale Strukturen für die Schulen mit dem nötigen Support und einer Lernplattform aufzubauen. Es bestand bereits vor der Pandemie das Ziel, mit einer Ausstattungsstrategie die Grundlage für den weiteren Ausbau von WLAN an allen Schulen voranzutreiben und alle Klassen und Fachräume mit zeitgemäßen Präsentationsmedien sowie mit einer angemessenen Zahl mobiler Endgeräte auszustatten.
Aufgrund von Schulschließungen und den sich anschließenden Wechselbeschulungen im ersten Lockdown gab es in Bremen die Erkenntnis, dass der Unterricht in der Distanz theoretisch gelingen kann, weil die digitalen Strukturen größtenteils mit der Lernplattform, dem Support und der ID-Verwaltung vorhanden sind. Eine weitere Erkenntnis lag darin, dass wenn in einer Klasse unterschiedliche digitale Endgeräte genutzt werden, ein qualifizierter Support kaum zu realisieren ist. Zudem stellt es auch die Lehrkräfte vor Herausforderungen, sich auf verschiedene Endgerätetypen einzustellen. Hinzu kommt, dass auch bei den Schüler:innen zu Hause sehr unterschiedliche technische Ausstattungen vorhanden sind. Mehrere Kinder mussten sich ein Endgerät teilen oder hatten keines zur Verfügung, was die Bearbeitung von schulischen Aufgaben in Distanz erschwerte.
Um allen Schüler:innen die Teilnahme am Unterricht während der Pandemie zu ermöglichen, soziale Ungleichheiten im Bundesland auszugleichen und gleichzeitig weiter die Kompetenzen für ein Leben in der digitalen Welt zu vermitteln, hat Bremen eine klare Entscheidung getroffen: Alle Schüler:innen und alle Lehrkräfte brauchen das gleiche Endgerät. Mit dem Projekt „Einführung von iPads für alle Lehrkräfte und Schüler:innen Bremens“ wurde diese Entscheidung mittlerweile umgesetzt. Im Land Bremen wurden seit August letzten Jahres circa 8.000 iPads an alle Bremer Lehrkräfte und 90.000 iPads an die Schüler:innen ausgegeben und in Betrieb genommen.
iPad-Ausstattung für alle Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler Bremens. So ist es dem kleinsten Bundesland Europas gelungen, das größte Tabletprojekt zu stemmen und den digitalen Schulunterricht zu realisieren.
Ziel des Projektes ist es, zwei miteinander kooperierende lokale Netzwerke für ältere Menschen aufzubauen, deren innovative Angebote zur Unterstützung digitaler Teilhabe für Seniorinnen und Senioren entwickelt und erprobt werden.
Durch die Einrichtung des Labs als niedrigschwellige Anlaufstelle an einem zentralen Ort im Quartier werden die Möglichkeiten der Digitalisierung selbstverständlich und in „Lauflage“ ins Quartier und somit in die Lebenswelt der Bewohnerinnen und Bewohner gebracht.
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