Der Anteil älterer Menschen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. In zahlreichen ostdeutschen Regionen ist bereits mehr als jeder vierte Einwohner älter als 65 Jahre.
In Deutschland war 2022 rund 22 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Allerdings zeigen sich große regionale Unterschiede.
Besonders stark von der Alterung der Bevölkerung sind Abwanderungsregionen betroffen. Der Grund ist, dass vor allem jüngere Menschen strukturschwache und ländliche Räume verlassen. Damit einher gehen weniger Kinder und ein steigenden Anteil der Älteren an den verbleibenden Einwohnern. In Ostdeutschland hat zudem der Geburteneinbruch nach 1989 dazu beigetragen, dass heute in vielen Gebieten die Bevölkerung vergleichsweise alt ist. Den im Vergleich aller deutschen Kreise höchsten Anteil über 65-Jähriger wies 2022 mit 32 Prozent die Stadt Suhl in Thüringen auf, gefolgt von der Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt und zahlreichen ostdeutschen Landkreisen. In Westdeutschland hatte der niedersächsische Landkreis Lüchow-Dannenberg mit rund 29 Prozent den höchsten Anteil älterer Menschen.
In einigen Regionen ist der hohe Seniorenanteil jedoch nicht nur auf den Fortzug junger Menschen, sondern auch auf den Zuzug älterer Menschen zurückzuführen. Dazu zählt zum Beispiel die Stadt Baden-Baden in Baden-Württemberg, die aktiv um ältere, möglichst einkommensstarke Menschen wirbt. Auch landschaftlich attraktive Gebiete mit seniorenfreundlichen Angeboten und Infrastruktur sind für Rentner ein attraktiver Wohnstandort.
Einen geringen Anteil älterer Einwohner haben vor allem für jüngere Zuwanderer attraktive Kreise, also viele Großstädte und wirtschaftlich starke Räume. Aber auch eine relativ hohe Geburtenrate, wie sie insbesondere im Nordwesen Deutschlands zu beobachten ist, kann den Seniorenanteil niedrig halten. Den niedrigsten Anteil verzeichnete 2022 mit 16 Prozent die hessische Stadt Frankfurt am Main. Weniger als jeder sechste Einwohner ist dort über 65 Jahre alt.
Zentrale Orte bündeln die für das Leben notwendigen Einrichtungen und gewährleisten die Grundversorgung der Bevölkerung. Die meisten Menschen erreichen das nächste Mittel- oder Oberzentrum in höchstens 20 Minuten.
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